Wie gefährlich sind Krampfadern?
Harmlos oder gefährlich? Krampfadern sind in der Bevölkerung weit verbreitet und gelten in erster Linie als Schönheitsmakel. Doch die hervortretenden Schlängelungen an den Beinen bergen ein echtes Gesundheitsrisiko!
Wie gefährlich sind Krampfadern wirklich?
Häufig sind Varizen ein rein kosmetisches Problem. Allerdings besteht durch den vermehrten Blutstau in den Beinen bei Krampfadern ein erhöhtes Risiko zur Bildung von Blutgerinnseln. Tiefe Venenthrombosen können sogar lebensbedrohlich sein, wenn das Gerinnsel über den Blutkreislauf bis in die Lunge transportiert wird und dort eine Lungenembolie auslöst.
Da die Venenwände bei Krampfadern weniger elastisch sind als bei gesunden Venen und sogar durchlässig werden können, besteht außerdem die Gefahr für Blutungen und Venenentzündungen. Im fortgeschrittenen Stadium führt ein Krampfaderleiden zu Geschwüren, schwer heilenden Wunden und offenen Beinen (Ulcus cruris), die wiederum ein erhöhtes Infektionsrisiko mit sich bringen und für Betroffene eine erhebliche Belastung darstellen.
Während Krampfadern im Frühstadium noch kaum Beschwerden bereiten, können ihre Folgen schwere gesundheitliche Schäden verursachen. Oft ist eine lebenslange Therapie durch Kompressionsstrümpfe und Medikamente notwendig, die sich durch eine frühzeitige Diagnose verhindern lässt.
Übrigens hängen Dicke und Ausprägung einer Krampfader nicht mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko zusammen. Manchmal sind es gerade die nicht so deutlich sichtbaren Varizen, die erst spät entdeckt werden und dadurch gefährlich werden können.
Wann sollte man zum Arzt gehen bei Krampfadern?
Grundsätzlich sollten Krampfadern immer von einem Arzt untersucht werden, da nur ein Phlebologe eine genaue Diagnose stellen kann. In vielen Fällen sind die unschönen Varizen völlig harmlos und für die Betroffenen einfach nur ein Schönheitsmakel, der sich durch verschiedene Methoden beseitigen lässt.
Doch manchmal steckt hinter den sichtbaren Schlängelungen eine ernstzunehmende Venenerkrankung. Ein Venenspezialist kann ein mögliches Thromboserisiko frühzeitig erkennen und mit einer geeigneten Therapie gegensteuern.
Ein Notfall liegt vor, wenn ein Bein plötzlich anschwillt, das Bein sich warm anfühlt und schmerzt. Dann könnte eine Thrombose dahinterstecken, die schnellstmöglich medizinisch behandelt werden muss, da sie zu einer Lungenembolie führen kann. Gerötete, schmerzende Venen weisen auf eine Venenentzündung hin, die ebenfalls einer Behandlung bedarf.
Welche Beschwerden können Krampfadern verursachen?
In vielen Fällen verursachen Krampfadern anfangs keine oder nur leichte Beschwerden. Mit der Zeit können jedoch durchaus unangenehme oder gar schmerzhafte Symptome auftreten:
- schwere Beine
- geschwollene Beine
- Schmerzen in den Beinen
- Wasser in den Beinen
- bräunliche Verfärbung der Haut
- Juckreiz am Bein
- nächtliche Wadenkrämpfe
Viele kennen diese ersten Anzeichen einer Venenschwäche, ohne die Warnsignale ernst zu nehmen. Doch wer regelmäßig abends mit geschwollenen Beinen nach Hause kommt oder Besenreiser an den Beinen entdeckt, sollte beim Arzt einen Venen-Check machen, um Venenprobleme frühzeitig zu behandeln. Die bläulich-rötlichen Verästelungen sind in der Regel harmlos, können sich jedoch zu Krampfadern entwickeln und sollten unbedingt im Auge behalten werden.
Was kann man gegen Krampfadern tun?
Am besten stärken Sie Ihre Venen bereits frühzeitig, um Krampfadern gar nicht erst entstehen zu lassen. Viel Bewegung statt langem Sitzen oder Stehen, regelmäßig Sport, eine gesunde Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr fördern die Gesundheit. Wechselduschen und Kneipp-Bäder halten die Venen durch den Wechsel aus kalt und warm zusätzlich elastisch.
Treten die Krampfadern bereits deutlich sichtbar hervor, hilft meist nur noch ein medizinischer Eingriff. Je nach Art, Ausprägung und Lokalisation der Varizen sind folgende Verfahren erfolgversprechend:
Leider können Varizen immer wiederkommen. Deshalb ist es auch nach dem Entfernen der Krampfadern wichtig, die Venen zu stärken und einer erneuten Entstehung vorzubeugen. Auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen kann sinnvoll sein, um die Venenfunktion zu unterstützen.