CHIVA-Methode
Die CHIVA-Methode wird in Deutschland nur sehr selten durchgeführt. Zur Behandlung von Krampfaderleiden sind andere Therapie-Techniken hierzulande weitaus stärker verbreitet.
Was ist die CHIVA-Methode?
Nach sechs bis acht Wochen erfolgt eine Nachuntersuchung. Ist das Ergebnis noch nicht zufriedenstellend, kann ein Ergänzungseingriff oder eine Verödung von Seitenästen nötig sein.
Wie funktioniert die CHIVA-Methode?
Grundprinzip der CHIVA-Methode ist es, den krankhaften Blutfluss in den oberflächlichen Beinvenen zu verhindern, damit sich die erweiterten Sammelvenen wieder erholen können. Krampfadern entstehen dadurch, dass die Venen durch zurückfließendes Blut überfüllt werden und sich daher stark weiten.
Bei der CHIVA-Methode werden die Krampfadern an bestimmten Stellen unterbunden, sodass das Blut nicht zurückfließen kann. So wird der Blutfluss im Venensystem korrigiert, es gibt keine krankhaften Kreisläufe mehr, aber die Venen stehen über die Nebenäste noch für den Bluttransport zur Verfügung. Das Ziel: Die vergrößerten Venen gehen innerhalb von einigen Wochen auf ihre ursprüngliche Größe zurück.
Was wird bei der CHIVA-Methode gemacht?
Direkt vor dem Eingriff wird eine ausführliche Doppler-Sonografie oder Farb-Duplex-Sonografie des Venensystems gemacht. Der Gefäßchirurg entscheidet, an welchen Stellen die Venen unterbunden werden sollen und zeichnet die Stellen auf der Haut an. Bei einer ambulanten Behandlung wird der Bereich mit einem Lokalanästhetikum betäubt. Mit ein bis drei Hautschnitten verschafft sich der Operateur vorsichtig Zugang zu den Krampfadern und bindet sie nach ganz bestimmten Kriterien mit einem chirurgischen Faden ab, um so den Blutfluss zu korrigieren. Nach Verschließen der Wunden erhält der Patient sofort einen Kompressionsstrumpf angelegt.
Alternativ verwenden manche Gefäßchirurgen thermische Verfahren wie die Laser- oder Radiofrequenztherapie, um die Gefäße zu unterbinden. Dies erfolgt über einen dünnen biegsamen Katheter. Schnitte sind hier nicht nötig.
Für wen ist die CHIVA-Methode geeignet?
Die CHIVA-Methode kann bei venöser Insuffizienz, das heißt, bei rückwärts fließendem Blut aufgrund defekter Venenklappen eingesetzt werden. Behandelbar sind kleine und große, geschlängelte oder linienförmige oberflächliche Krampfadern bis 15mm Durchmesser, zum Beispiel der Vena saphena magna oder Vena saphena parva. Bei stark ausgeprägten Krampfadern wird die Methode nicht empfohlen.
Welche Vor- und Nachteile hat die CHIVA-Methode?
Die CHIVA-Methode ist eine venenerhaltende Behandlungsform und gilt als weniger invasiv als das Ziehen der Venen. Noch schonender wird das Verfahren, wenn die Methode mit Laser oder Radiowellen durchgeführt wird, da hier keine Schnitte nötig sind. Dadurch gibt es keine Narben und keine Infektionsgefahr.
Durch Krampfadern ausgelöste Beschwerden werden durch die CHIVA-Methode rasch besser. Geschwollene Beine, Wadenkrämpfe und das Druckgefühl in den Beinen gehen zurück. Im Vergleich zum Stripping dauert jedoch der kosmetische Effekt länger, weil sich die Venen erst langsam zurückbilden.
Das CHIVA-Verfahren setzt allerdings voraus, dass der behandelnde Arzt sehr gut ausgebildet ist und viel Erfahrung besitzt, sowohl bei der Ultraschall-Diagnostik als auch bei der Auswahl und Unterbindung der Venen, damit der gewünschte Effekt erreicht wird. Die Deutsche Gesellschaft für CHIVA e.V. bildet Ärzte in diesem Verfahren aus und führt eine Ärzteliste. Es gibt jedoch nur wenige Ärzte, die das CHIVA-Verfahren anbieten.
In Deutschland sind Techniken, bei denen erkrankte Venen verschlossen werden, viel stärker verbreitet, etwa die Schaumsklerosierung, Lasertherapie und Radiowellentherapie. Weitaus häufiger wird außerdem ein Venenstripping vorgenommen.
Welche Risiken hat die CHIVA-Methode?
Wie nach jeder Operation gibt es das Risiko einer Thrombose, doch diese tritt nur sehr selten auf. Häufiger kann es zu einer oberflächlichen Venenentzündung (Phlebitis) kommen, die aber nach medikamentöser Behandlung schnell wieder abklingt. Nervenschädigungen sind ebenfalls nur sehr selten.
Wird die CHIVA-Methode von der Krankenkasse bezahlt?
Private Krankenversicherung bezahlen häufig den Eingriff mit der CHIVA-Methode. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten jedoch nicht oder nur in Einzelfällen. Informieren Sie sich auf jeden Fall vor der Behandlung über die Möglichkeiten der Erstattung.