Was tun bei beginnenden Krampfadern?
In jungen Jahren denken viele nicht daran, eines Tages unter Krampfadern zu leiden. Dabei treten die sogenannten Varizen bereits bei jungen Erwachsenen auf, bevorzugt bei Frauen. Waren früher vielleicht nur Besenreiser an den Beinen sichtbar, zeichnen sich plötzlich bläuliche Krampfadern ab, die unter der Hautoberfläche hervortreten. Spätestens dann sollten Sie aktiv werden, um das Krampfaderleiden zu verzögern und Ihre Venen zu stärken!
Was kann ich bei beginnenden Krampfadern tun?
Die schlechte Nachricht zuerst: Sind Krampfadern erst einmal da, gehen sie von alleine auch nicht mehr weg. Einzige Ausnahme sind plötzlich auftretende Krampfadern während einer Schwangerschaft, die sich in manchen Fällen nach der Geburt des Kindes wieder zurückbilden können. Allen anderen Krampfaderleiden liegt eine meist vererbte Venenschwäche zugrunde, die im Frühstadium gut behandelt werden kann. Krampfadern bilden sich jedoch erst im fortgeschrittenen Stadium, wenn die Venen bereits geschädigt sind und sich durch den permanenten Blutstau weiten.
Nun die gute Nachricht: Das Fortschreiten der Krampfadern kann durch einige vorbeugende Maßnahmen verlangsamt und eine Krampfader-OP verzögert werden. Dazu müssen Sie selbst aktiv werden, können jedoch zusätzlich auf medizinische Therapiemöglichkeiten zurückgreifen:
- Bewegung: Die Beine müssen bewegt werden, so oft wie möglich. Denn nur durch Bewegung wird der Bluttransport nach oben Richtung Herz aktiviert. Das Blut muss von den Venen entgegen der Schwerkraft nach oben befördert werden. Ein Kraftakt, der nur durch die Muskelpumpe möglich ist, eine ziemlich schlaue Funktion des Körpers. Denn die Muskulatur der Beine übt bei Anspannung Druck auf die Venen aus, der wiederum dazu führt, dass das Blut von unten nach oben gepresst wird. Machen sich also bereits beginnende Krampfadern bemerkbar, heißt es: Spazierengehen, Radfahren, Laufen, Gymnastik, Schwimmen und was Ihnen sonst noch Spaß bereitet – und zwar mehrmals die Woche.
- Übergewicht reduzieren: Eine ungesunde Ernährung und zu wenig Bewegung führen zwangsläufig zu Übergewicht – und damit auch zu schwächeren Venen. Gewöhnen Sie sich deshalb einen gesunden Lebensstil an. Der Körper braucht Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente aus frischen Nahrungsmitteln wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen, Kräutern und Fisch oder Geflügel. In Kombination mit viel Bewegung können Sie das Übergewicht reduzieren und die Venen stärken.
- langes Stehen und Sitzen meiden: Beim Sitzen und Stehen fließt alles Blut in die Beine. Werden die Beine dann über einen längeren Zeitraum nicht bewegt, staut sich das Blut immer mehr an, die Krampfadern weiten sich, die Beine schwellen an und schmerzen. Deshalb gilt: Vermeiden Sie langes Stehen oder Sitzen und bewegen Sie die Füße und Beine zwischendurch bewusst. Kleine Gymnastikübungen wie Wippen auf den Zehenspitzen, Auf- und Abrollen der Füße oder Treten auf der Stelle regen ohne großen Aufwand die Muskelpumpe und den Bluttransport an.
- Flüssigkeit: Der Körper braucht am Tag zwei bis drei Liter Flüssigkeit, damit das Blut gut fließen kann und auch die kleinsten Blutgefäße in den Extremitäten versorgt werden. Je dickflüssiger das Blut durch Flüssigkeitsmangel wird, umso mühsamer ist es für die Venen, das Blut aus den Beinen nach oben zu pumpen. Erinnern Sie sich deshalb über den Tag verteilt immer wieder daran, ein Glas Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken, damit das Blut den ganzen Tag ungehindert zirkulieren kann.
- Wechselduschen: Krampfadern sind ein deutliches Zeichen, dass die Venenwände sich zunehmend ausweiten und weniger elastisch sind. Hier sind Wechselduschen ein gutes Venentraining. Denn durch den Wechsel zwischen kaltem und warmem Wasser ziehen sich die Blutgefäße zusammen und weiten sich wieder. Regelmäßig durchgeführt stärken Wechselduschen die Gefäßwände und regen die Durchblutung an.
- Füße hochlegen: Nicht nur nach Feierabend ist das Hochlegen der Füße erlaubt, auch tagsüber zwischendurch. Denn beginnende Krampfadern deuten ja schon an, dass die Venen Schwierigkeiten haben, ihrer anstrengenden Aufgabe nachzukommen. Also erleichtern Sie ihnen doch die Arbeit und legen Sie die Beine auf einen Stuhl, damit das Blut aus den Beinen abfließen kann.
- Kompression: Die ausgeleierten Venenwände freuen sich über Unterstützung von außen. Die kann durch Kompressionsstrümpfe gewährleistet werden, die recht eng am Bein anliegen und somit Druck auf die Gefäße ausüben. Das verhindert, dass die Venen sich noch mehr ausweiten, gleichzeitig hilft der Druck von außen, dass das Blut gut aus den Beinen abtransportiert wird.
- Medikamente: Die Fließfähigkeit des Blutes lässt sich auch durch Medikamente wie Veno SL® 300 (Pflichttext) fördern. Verantwortlich ist dafür der Wirkstoff Troxerutin aus einem Inhaltsstoff des Japanischen Schnurbaums. Veno SL® 300 beugt außerdem der Bildung von Ödemen vor, die häufig mit einem Krampfaderleiden einhergehen.
Gegen die Veranlagung für ein schwaches Bindegewebe lässt sich leider nur wenig tun, doch die Gesundheit der Venen kann durch die genannten Maßnahmen sehr gut unterstützt werden, damit die Krampfadern nicht zu Entzündungen und Thrombosen führen.
Wann muss ich bei Krampfadern zum Arzt?
Außerdem sind es manchmal nicht die stark ausgeprägten Krampfadern, die Probleme bereiten, sondern gerade die unauffälligen, die mit Schädigungen der tiefliegenden Venen einhergehen können. Spätestens wenn zusätzliche Beschwerden wie Schmerzen am Bein, regelmäßige Schwellungen, Juckreiz oder Veränderungen der Haut auftreten, ist der Arztbesuch dringend angeraten.Der Arzt wird außerdem je nach Diagnose darüber entscheiden, ob die Varizen entfernt werden müssen oder ob es vorerst reicht, die Venenfunktion regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls durch eine Behandlung mit Kompressionsstrümpfen zu unterstützen. Dank moderner Verfahren der Medizin ist die Entfernung der Krampfadern inzwischen ambulant möglich und verläuft meist ohne Komplikationen.